Ein äußerst vielversprechender Beginn eines Flachwitzes, jedoch in Wahrheit nur die Konstellation drei entdeckungsfreudiger Mädels.
Sagt der Schwabe: "Dua, i ho mir d Auvergne oguggt im Iiiinderned, doch des isch sooo gsch*ssa do ohne Audo in dr Gegänd romzuwandra..."
(Die Auvergne, besser bekannt aus der Volvic-Werbung: "...Land der Vulkane, eines der größten Naturschutzgebiete Europas...", ist der perfekte Ort, um stundenlang zu wandern und die Natur zu genießen - jedoch nicht ohne Auto...)
Meint der Franke (hier in schwitzer-deutsch, da der Franke eigentlich aus Westfalen kommt und hochdeutsch langweilig wär): "Iccch hoab ein Städtli bei den Gorges du Verdon gefundlit - Castellane. Doa giabt's auccch eine wunderrrrvolle Landschaffftli!"
(Nicht zu verwechseln mit der Stadt Verdun!)
Fügt das Organisationstalent, der Badner, in spanischem Akzent hinzu: "Wenn wir nisssst in die Auverrrgne gehän, können wirrr von Carcassonne überrr Aix en Provence nach Castellane und danassss nassss Nisssa!"
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Im Gegensatz zum Dialektenachahmen sind meine Witz-Skills nicht sonderlich ausgeprägt, jedoch unsere Urlaubsplanung (mehr oder weniger) so abgelaufen.
Also gesagt, getan: Nachdem wir uns am 01.07. von den Kindern mit gaaaanz vielen Umarmungen, Küsschen und Blumensträußen verabschiedet haben und sowohl den Kindergarten als auch die Schule geputzt und aufgeräumt hatten, ging es für Steffi (Badner), Lise (Franke) und mich (nadiarlich der Schwob! ;) ) am 07.07. auf nach Carcassonne!
Carcassonne besteht aus der auf dem Berg gelegenen Altstadt/Festung + Schloss (=La Cité) und der am Bergfuß liegenden modernen Stadt mit jeder Menge Shoppingmöglichkeiten :) Und so schleppten wir am 07. uns und unsere großen Rucksäcke bei 37C den Berg zu La Cité hoch und chillaxten in den Betten unserer Jugendherberge. Bis zu unserer Abfahrt am 10.07. erkundigten wir Carcassonnes "Neu"- und Altstadt, wanderten und nahmen an einer wunderschönen Nachtführung durch die verwinkelten Gässlein von La Cité teil.
Innerhalb der Mauern befindet sich La Cité, außerhalb die moderne Stadt |
Über den Dächern des modernen Carcassonnes - ganz hinten am Horizont erkennt man La Cité |
Während der Nachtführung verwandelte sich La Cité in eine romantische Festung |
Wie der Badner vorschlug, fuhren wir am 10.07 nach Aix-en-Provence, wo wir unsere erste Couchsurfing-Erfahrung machten! Unsere sehr lieben Gastgeber gaben uns eine Stadtführung durch Aix und verwöhnten und mit sehr leckerem Essen :)
Den 11.07. verbrachten wir in der Stadt (obwohl es wieder sehr heiß war!), kauften unsere Tickets für die Weiterfahrt am nächsten Tag und genossen abends die Gesellschaft unserer Gastgeber!
Mit dem Abend kam die langersehnte Kälte! |
Am 12.07. ging es weiter nach Castellane. Ursprünglich wollten wir weiter nach Barême, jedoch fanden Lise und Steffi zufällig ein freies Hotelzimmer im Zentrum Castellanes, sodass wir, französisch, wie wir sind, unsere Pläne über den Haufen schmissen und es uns in Castellane bequem machten. Am gleichen Tag erkundigten wir das süße Touristenstädtchen und suchten nach Kajak-Angebote für die Gorges du Verdon.
Da wir nichts für den darauffolgenden Tag fanden, kauften wir uns Hüte (von diesem Zeitpunkt an waren wir die Hutgang!) und beschlossen, am 13.07. an den Lac du Castillon zu gehen - die Farbe des Sees verschlug uns die Sprache und wir liehen uns ein Tretboot und treteten & schwammen fröhlich vor uns hin. Mit Sonnenbrand gingen wir abends zurück nach Castellane und dancten zu Rock-Pop-Musik einer Lifeband ab.
Chapelle Notre Dame du Roc |
Gemütlich schlängelt sich der Verdon an Castellane vorbei, Richtung Berge |
"Ich trage einen Hut, ich bin fancy!" |
Der Lac du Castillon mit seiner atemberaubenden Wasserfarbe |
Überraschenderweise war der See angenehm warm! |
Wir konnten es gar nicht glauben, als wir am 14.07. unsere letzte Urlaubsstation, Nizza, erreichten - die erste Woche verging wie im Flug!
Unsere Airbnb-Wohnung lag 30 Minuten von der Altstadt Nizzas entfernt und so machten wir uns gegen späteren Abend auf zur Promenade des Anglais, um gemeinsam mit ganz Frankreich den Tag der Unabhängigkeitserklärung zu feiern.
Selfietime vor dem Leuchtturm Nizzas |
Sonnenuntergang am Hafen Nizzas |
Feuerwerk zur Unabhängigkeitserklärung |
Und da kommt dann auch das Tief unseres Urlaubs: Der schreckliche Attentat. Wir hatten Glück und waren schon auf dem Heimweg, als wir die rennende Menschenmenge hinter uns sahen und rannten -natürlich- auch los, als uns eine Autofahrerin die Worte: "Rennt, hier wird geschossen!" zuschrie. Der Heimweg kam uns unendlich vor und wir waren gottsfroh, unbeschadet, in der Wohnung anzukommen. Als wir später übers Internet erfuhren, was überhaupt an der Promenade des Anglais geschehen war...Mir fallen nur wenige Worte ein, doch ich habe noch nie so oft "verrückt" und "unglaublich" gesagt.
Unseren eigentlichen Plan, Nizzas Innen-& Altstadt zu bewundern, verwarfen wir schnell und bewunderten dafür in den darauffolgenden Tagen Strände, Monacco und Strände ;)
Monte Carlos Hafen |
Auf zur Altstadt! |
Nach der Trauerfeier am Montag, dem 18.07. durfte man die Promenade des Anglais wieder betreten und so erkundigten wir die Altstadt. Obwohl sich mein Magen in Rennes immer zusammenzog, wenn ich Soldaten begegnete, fühlte ich mich in Nizza geborgen, als ich sie die Promenade des Anglais entlangpatroullieren sah.
Den 19. und 20. verbrachten wir am Strand und in Nizza. Am 21. hieß es dann auch schon packen, aufräumen und eine letzte Waschmaschinenladung anzuwerfen.
Cascade im Parc de la Colline du Château |
Promenade des Anglais von oben |
Aussicht auf den Hafen Nizzas von oben |
Für Steffi und mich ging es am 22.07 zurück nach Rennes, wohingegen sich der Franke noch Urlaub in Barcelona gönnte.
Am folgenden Tag kamen unsere Eltern und wir führten sie durch "unsere" Stadt, aßen Galettes und zeigten unseren ehemaligen Arbeitsplatz.
Mama und ich reisten noch an das Cap Fréhel, Dinan und Dol de Bretagne, bevor wir einige Tage in die Normandie fuhren. Von dort aus ging es dann auch schon mit vollem Auto (uuuups) nach Hause - wir übernachteten ein Mal in Soissons und besichtigten Verdun.
Verdun war für mich sehr beeindruckend und ich empfehle jedem, in dem ehemaligen Schlachtfeld, in dem um 800.000 Soldaten während des 1. Weltkrieges fielen.
Zuhause erwarteten mich nicht nur Coco, meine Familie und Freunde, sondern auch noch eine weitere Überraschung: Ja, zum vierten und letzten Mal hatte ich Läuse! :(
Nachdem ich die letzten paar Tage damit verbrachte, Freunde zu treffen und zu Steffis Geburtstag zu gehen, schreibe ich diesen Blogeintrag nun aus...BERLIN! Als wäre ich in letzter Zeit nicht genug gereist, habe ich beschlossen, knapp zwei Wochen bei Gildas in Berlin zu verbringen, wo ich nun Zeit habe, meine Abschlussbericht zu schreiben, mein Frankreichtagebuch fertigzustellen und WGs / Wohnheime für Freiburg zu suchen. Richtig gehört, im Oktober werde ich das Studium "Soziale Arbeit" in meiner Präferenzstadt Freiburg starten - innerlich führe ich jedes Mal einen kleinen Tanz auf, wenn ich daran denke ;)