Sonntag, 7. August 2016

~21~ Planen ein Schwabe, ein Franke und ein Badner einen gemeinsamen Urlaub...



Ein äußerst vielversprechender Beginn eines Flachwitzes, jedoch in Wahrheit nur die Konstellation drei entdeckungsfreudiger Mädels.

Sagt der Schwabe: "Dua, i ho mir d Auvergne oguggt im Iiiinderned, doch des isch sooo gsch*ssa do ohne Audo in dr Gegänd romzuwandra..."

(Die Auvergne, besser bekannt aus der Volvic-Werbung: "...Land der Vulkane, eines der größten Naturschutzgebiete Europas...", ist der perfekte Ort, um stundenlang zu wandern und die Natur zu genießen - jedoch nicht ohne Auto...)

Meint der Franke (hier in schwitzer-deutsch, da der Franke eigentlich aus Westfalen kommt und hochdeutsch langweilig wär): "Iccch hoab ein Städtli bei den Gorges du Verdon gefundlit - Castellane. Doa giabt's auccch eine wunderrrrvolle Landschaffftli!"

(Nicht zu verwechseln mit der Stadt Verdun!)

Fügt das Organisationstalent, der Badner, in spanischem Akzent hinzu: "Wenn wir nisssst in die Auverrrgne gehän, können wirrr von Carcassonne überrr Aix en Provence nach Castellane und danassss nassss  Nisssa!"

-----------------------------------------------------------------------------------------------
Im Gegensatz zum Dialektenachahmen sind meine Witz-Skills nicht sonderlich ausgeprägt, jedoch unsere Urlaubsplanung (mehr oder weniger) so abgelaufen.

Also gesagt, getan: Nachdem wir uns am 01.07. von den Kindern mit gaaaanz vielen Umarmungen, Küsschen und Blumensträußen verabschiedet haben und sowohl den Kindergarten als auch die Schule geputzt und aufgeräumt hatten, ging es für Steffi (Badner), Lise (Franke) und mich (nadiarlich der Schwob! ;) ) am 07.07. auf nach Carcassonne!

Carcassonne besteht aus der auf dem Berg gelegenen Altstadt/Festung + Schloss (=La Cité) und der am Bergfuß liegenden modernen Stadt mit jeder Menge Shoppingmöglichkeiten :) Und so schleppten wir am 07. uns und unsere großen Rucksäcke bei 37C den Berg zu La Cité hoch und chillaxten in den Betten unserer Jugendherberge. Bis zu unserer Abfahrt am 10.07. erkundigten wir Carcassonnes "Neu"- und  Altstadt, wanderten und nahmen an einer wunderschönen Nachtführung durch die verwinkelten Gässlein von La Cité teil.

Innerhalb der Mauern befindet sich La Cité, außerhalb die moderne Stadt
Über den Dächern des modernen Carcassonnes - ganz hinten am Horizont erkennt man La Cité
Während der Nachtführung verwandelte sich La Cité in eine romantische Festung


Wie der Badner vorschlug, fuhren wir am 10.07 nach Aix-en-Provence, wo wir unsere erste Couchsurfing-Erfahrung machten! Unsere sehr lieben Gastgeber gaben uns eine Stadtführung durch Aix und verwöhnten und mit sehr leckerem Essen :)
Den 11.07. verbrachten wir in der Stadt (obwohl es wieder sehr heiß war!), kauften unsere Tickets für die Weiterfahrt am nächsten Tag und genossen abends die Gesellschaft unserer Gastgeber! 

Mit dem Abend kam die langersehnte Kälte!


Am 12.07. ging es weiter nach Castellane. Ursprünglich wollten wir weiter nach Barême, jedoch fanden Lise und Steffi zufällig ein freies Hotelzimmer im Zentrum Castellanes, sodass wir, französisch, wie wir sind, unsere Pläne über den Haufen schmissen und es uns in Castellane bequem machten. Am gleichen Tag erkundigten wir das süße Touristenstädtchen und suchten nach Kajak-Angebote für die Gorges du Verdon.
Da wir nichts für den darauffolgenden Tag fanden, kauften wir uns Hüte (von diesem Zeitpunkt an waren wir die Hutgang!) und beschlossen, am 13.07. an den Lac du Castillon zu gehen - die Farbe des Sees verschlug uns die Sprache und wir liehen uns ein Tretboot und treteten & schwammen fröhlich vor uns hin. Mit Sonnenbrand gingen wir abends zurück nach Castellane und dancten zu Rock-Pop-Musik einer Lifeband ab.

Chapelle Notre Dame du Roc
Gemütlich schlängelt sich der Verdon an Castellane vorbei, Richtung Berge
"Ich trage einen Hut, ich bin fancy!"
Der Lac du Castillon mit seiner atemberaubenden Wasserfarbe
Überraschenderweise war der See angenehm warm!


Wir konnten es gar nicht glauben, als wir am 14.07. unsere letzte Urlaubsstation, Nizza, erreichten - die erste Woche verging wie im Flug! 
Unsere Airbnb-Wohnung lag 30 Minuten von der Altstadt Nizzas entfernt und so machten wir uns gegen späteren Abend auf zur Promenade des Anglais, um gemeinsam mit ganz Frankreich den Tag der Unabhängigkeitserklärung zu feiern.

Selfietime vor dem Leuchtturm Nizzas

Sonnenuntergang am Hafen Nizzas

Feuerwerk zur Unabhängigkeitserklärung


Und da kommt dann auch das Tief unseres Urlaubs: Der schreckliche Attentat. Wir hatten Glück und waren schon auf dem Heimweg, als wir die rennende Menschenmenge hinter uns sahen und rannten -natürlich- auch los, als uns eine Autofahrerin die Worte: "Rennt, hier wird geschossen!" zuschrie. Der Heimweg kam uns unendlich vor und wir waren gottsfroh, unbeschadet, in der Wohnung anzukommen. Als wir später übers Internet erfuhren, was überhaupt an der Promenade des Anglais geschehen war...Mir fallen nur wenige Worte ein, doch ich habe noch nie so oft "verrückt" und "unglaublich" gesagt. 

Unseren eigentlichen Plan, Nizzas Innen-& Altstadt zu bewundern, verwarfen wir schnell und bewunderten dafür in den darauffolgenden Tagen Strände, Monacco und Strände ;)


Monte Carlos Hafen

Auf zur Altstadt!

Nach der Trauerfeier am Montag, dem 18.07. durfte man die Promenade des Anglais wieder betreten und so erkundigten wir die Altstadt. Obwohl sich mein Magen in Rennes immer zusammenzog, wenn ich Soldaten begegnete, fühlte ich mich in Nizza geborgen, als ich sie die Promenade des Anglais entlangpatroullieren sah.
Den 19. und 20. verbrachten wir am Strand und in Nizza. Am 21. hieß es dann auch schon packen, aufräumen und eine letzte Waschmaschinenladung anzuwerfen.

Cascade im Parc de la Colline du Château
Promenade des Anglais von oben
Aussicht auf den Hafen Nizzas von oben


Für Steffi und mich ging es am 22.07 zurück nach Rennes, wohingegen sich der Franke noch Urlaub in Barcelona gönnte.
Am folgenden Tag kamen unsere Eltern und wir führten sie durch "unsere" Stadt, aßen Galettes und zeigten unseren ehemaligen Arbeitsplatz.

Mama und ich reisten noch an das Cap Fréhel, Dinan und Dol de Bretagne, bevor wir einige Tage in die Normandie fuhren. Von dort aus ging es dann auch schon mit vollem Auto (uuuups) nach Hause - wir übernachteten ein Mal in Soissons und besichtigten Verdun.
Verdun war für mich sehr beeindruckend und ich empfehle jedem, in dem ehemaligen Schlachtfeld, in dem um 800.000 Soldaten während des 1. Weltkrieges fielen.

Zuhause erwarteten mich nicht nur Coco, meine Familie und Freunde, sondern auch noch eine weitere Überraschung: Ja, zum vierten und letzten Mal hatte ich Läuse! :(

Nachdem ich die letzten paar Tage damit verbrachte, Freunde zu treffen und zu Steffis Geburtstag zu gehen, schreibe ich diesen Blogeintrag nun aus...BERLIN! Als wäre ich in letzter Zeit nicht genug gereist, habe ich beschlossen, knapp zwei Wochen bei Gildas in Berlin zu verbringen, wo ich nun Zeit habe, meine Abschlussbericht zu schreiben, mein Frankreichtagebuch fertigzustellen und WGs / Wohnheime für Freiburg zu suchen. Richtig gehört, im Oktober werde ich das Studium "Soziale Arbeit" in meiner Präferenzstadt Freiburg starten - innerlich führe ich jedes Mal einen kleinen Tanz auf, wenn ich daran denke ;)




Montag, 20. Juni 2016

~20~ Das Rezept für Frieden ☮

Der experimentelle Kuchen - "Le Lac"

Zutaten

·         1 See mitten in der Natur und im Nirgendwo
·         5 Freunde
·         1 Auto
·         2 Zelte
·         Prise Rucksack
·         Essen
·         1 Künstlerdorf
·         2 Bühnen
·         Beliebig viele Instrumente
·         Viele Musiker
·         Zuschauer
·         Noch mehr Freunde
·         1 Hund

Zubereitung

Zunächst mischt man folgende Zutaten: Freunde, Zelte und Auto. Aufgrund des Platzmangel-Phänomens wird nur eine kleine Prise Rucksack sowie Essen sehr vorsichtig untergehoben; Profis wenden dazu die Tetris-Taktik an, Anfänger können sich an der „Sooo, das stopfen wir da hin und das dann noch da und jetzt drücken wir gaaaanz fest den Kofferraum zu“-Methode orientieren. Bei Letzteren ist allerdings Vorsicht geboten: Der Kofferraum schließt nämlich nicht mehr richtig…Der entstandene Teig wird nun eng zusammengequetscht und das für einige Stunden – während dieser Zeit können sich 4 von 5 Freunden ausruhen.
In einer separaten Schüssel werden währenddessen 1 See, 1 Künstlerdorf, 2 Bühnen, viele Instrumente (sowohl „normale“ als auch extraordinäre), Musiker und Zuschauer wild, doch gleichzeitig organisiert verknetet.
Ist dies geschehen, hebt man den ersten unter den zweiten Teig. Nun können auch weitere Freunde sowie 1 Hund beigefügt werden.
Die magische Zauberformel besteht aus mehreren Sätzen: „Wann fängt das Konzert an?...Warte, es hat schon angefangen, oder?“, „Ist das Musik oder stimmen die ihre Instrumente?“, „Was tragen die da???“,  „Lass uns schlafen gehen“ sowie Hundesprache.

Und fertig ist der Festival-Kuchen „Le Lac“ !


Die Musik konnte uns zum Glück nicht die wunderschöne Lage vermiesen!

Tolle Bühne und tolle (für die Verhältnisse natürlich ;) ) Band!




Das Rezept für Liebe und Akzeptanz

Zutaten

·         Tausende Homo-, Hetereo-, Bi- und Transsexuelle
·         Viele Infostände
·         Laute Musik
·         3 Umzugswagen im Faschingsstil: Musik, tanzende Menschen, Luftballons, Konfetti, Schaummaschine
·         Akzeptanz, Toleranz, Freude
·         Peace-Flaggen
·         1 Saal
·         Dragqueens und -kings
·         Band
·         DJ

 Zubereitung

Bereits vormittags werden Homo-, Hetero-, Bi- und Transsexuelle mit den Infoständen vermischt. Gleichzeitig wird eine große Portion Akzeptanz, Toleranz und Freude vermengt und zu dem Teig hinzugefügt.
Den Teig lässt man bis zum Mittag gehen und fügt dann laute Musik sowie eine weitere Portion Akzeptanz, Toleranz und Freude bei.
Nun verquirlt man laute Musik, Umzugswagen und Peace-Flaggen und hebt die entstandene Masse unter. Den Teig lässt man nun nicht gehen, sondern tanzen und dies durch die ganze Stadt, bis die Füße schmerzen und noch länger, bis er perfekt ist.
Abends wird dann eine kunterbunte Creme mit einem Saal, einer weiteren Portion laute Musik (bestehend aus einer Band und einem DJ), Akzeptanz, Toleranz, Freude und Dragqueens-&kings hergestellt.
Diese wird nun auf den Teig gegeben, mit Glitzer bestreut und auf Tellern mit den Farben der Peace-Flagge serviert!

Der Kuchen ist für alle Geschlechter, Nationalitäten und Generationen geeignet! 


#wirsindmodels

Tanzend durch die Stadt!

Wuhuu, Schauuuum!


Die Dragqueen verkleidet als "Maleficent" begeisterte mit einem Feuerspektakel!


---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Mein letzter Blogeintrag war Anfang Mai und dooomols war mir noch gar nicht bewusst, dass ich nur noch zwei Monate arbeiten werde - nun sind es noch 10 Schultage + 2 Aufräumtage und ich habe es immer noch nicht realisiert!
Zur Zeit ist es in der Schule oftmals durch Krankeitsfälle anstrengend, doch ich genieße trotzdem (fast) jeden Augenblick mit den Kindern. Und ich glaube, dass die Kindergartenkinder auch spüren, dass sich unsere gemeinsame Zeit so langsam aber sicher dem Ende zuneigt, so süß wie sie plötzlich sind ;)
Seit einigen Wochen haben wir eine neue Nachmittagsbetreuerin, das heißt, mehr Lärm und Unruhe...aber gleichzeitig merke ich, dass die Kinder mich trotz meines Alters als eine Art Kindergärtnerin ansehen, denn sie hören meistens auf mich - was mich mit Stolz und Freude erfüllt.
Auch haben wir die Ersatz-Kindergärtnerin fürs Jahr 2016/17 kennengelernt, doch auch hier sind bisher eher Steffi und ich die "echten" Kindergärtnerinnen. Das heißt, für die nächsten Freiwilligen wirds spannend!
Um das Jahr schön abzuschließen, ist am 29. Juni das Sommerfest, die Verabschiedung von uns Freiwilligen und abends das gemeinsame Abschlussessen.
Natürlich reisen die Mädels und ich noch, um noch ein letztes Mal Frankreich zu entdecken: einige Tage in Carcassonne, Aix-en-Provence, Castellane und natürlich Nizza!!! Wir drücken die Daumen für besseres Wetter, denn zumindest in der Bretagne ist das Wetter...recht bretonisch :D

Der nächste Blogeinhalt wird also lauter "Neidisch-mach-Bilder", aber auch meinen Abschlussbericht und Zukunftsausblick beinhalten!


Montag, 9. Mai 2016

~19/2~ Die drei Us: Urlaub, Umzug, Ungeziefer! Teil 2


Urlaub III: Als Deutsche in Großbritannien Französisch sprechen

Mittwochs ging es für mich wie gesagt zurück nach Rennes, wo ich meinen Koffer packte und zu Gildas ging. Da dieser von Mai bis September in Berlin arbeiten wird, verbrachte ich die letzten zwei Schulwochen bei ihm.
Donnerstags und freitags gingen wir nach Jersey, eine Insel, die schon zu Großbritannien gehört (Zeitumstellung nicht vergessen!), jedoch nur eine Stunde von St. Malo (Bretagne) entfernt ist. Mit Fahrrädern und meiner fancy Polaroid ausgestattet nahmen wir die Fähre. Angekommen auf englischem Boden radelten wir los, doch sowohl unsere kaputten Fahrräder, komisch ausgeschilderte Wege als auch englisches Wetter (also Regen) machten uns einen Strich in die Rechnung. Fazit: Statt gemütliche 20 fuhren wir über 50km im strömendem Regen und unsere einzige Motivation war das Hotel, dass uns mit Dusche und super bequemen Bett erwartete. Freitags bekundigten wir (dieses Mal ohne Fahrräder) St. Hélier und Umgebung, aßen in einem Restaurant (Hectors Fish & Chips), in dem uns warmherzig ein „romantic place for those lovely french people“ angeboten wurde. Ach ja, Höhepunkt unseres Urlaubs war für mich, als ich gefragt wurde, ob ich Französin bin – was leider auch heißt, dass mein Englisch mittlerweile ziemlich schlecht ist…
Zurück auf „Heimatboden“ gingen wir noch auf eine soirée, bevor wir ins Bett fielen und samstags um 16 Uhr aufwachten.

Noch ist das Wetter gut!

Unser Startpunkt ist im Süd-Westen Jerseys.

Von dort aus ging es steil bergauf, Richtung Norden..

...und weiter nach Norden.
Ganz stolz stellte ich mich mit meiner Polaroid auf die Fähre, neben all den Menschen mit Spiegelreflex!


Ungeziefer

Aus den Ferien ging es dann direkt wieder in den Schulalltag. Da für mich die Ferien nicht wirklich Erholung bedeutet haben, war der Schulbeginn für mich, als hätte es die Ferien nicht gegeben. Da ich nun außerhalb Rennes wohnte, hieß das auch jeden Morgen früher aufstehen...Nachdem wir das Wochenende nach den Ferien bei einer Familie verbrachten, überkam mich wieder ein ungutes Gefühl. Seit meiner ersten Bekanntschaft mit Läusen bin ich ein kleiner Hypochonder, wenn mich auch nur einmal ein Jucken überfällt, doch ich hatte (leider) Recht. Anscheinend bin ich ein attraktiver Wirt für diese Ungeziefer und obwohl Behandlung mit Anti-Läuse-Shampoo und Lavendelöl zu deren Abschreckung hatte ich sie danach immernoch/schon wieder. Also her mit dem Shampoo (dieses Mal zwei Mal). Mein Wochenende verbrachte ich mit Wäsche waschen, sowohl von dem ersten als auch dem zweiten Läusebefall. Ich liebe meine Arbeit im Kindergarten, aber da wir zur Zeit wieder ein Läuseproblem haben, bin ich nun etwas vorsichtiger.

Ausflug


Letzte Woche war Christi Himmelfahrt. In Frankreich gibt es allerdings keine Pfingstferien, sondern nur Christi Himmelfahrt als Feiertag, sodass sowohl Donnerstag als auch Freitag (Brückentag) frei waren. Da Steffi mit einer Freundin unterwegs war und Lise Besuch hatte, beschloss ich, nach Dinan zu gehen. Dinan besteht zu einem Teil aus einer historischen Innenstadt, umgeben von Mauern. Mit blablacar war ich innerhalb einer Dreiviertelstunde da und verbrachte den ganzen Tag mit Wandern. Ohne Steffi mit ihrem krassen Orientierungssinn, verirrte ich mich oder lief Wege doppelt, doch letzten Endes war es ein wunderschöner Tag, Sonnenbrand (24°C!!) und schmerzende Füße inklusive.  

Die Kirche St. Sauveur, direkt neben dem Englischen Garten
Die eigentliche Hauptattraktion - Bretonen haben doch Witz ;)
Ein Ausblick auf den Hafen Dinans!

Eine alte Straße führt zum Hafen.
Ausblick auf einen Teil der Innenstadt

Samstag, 7. Mai 2016

~19 / 1~ Die drei U's: Urlaub, Umzug, Ungeziefer! Teil I

Wieso ich mich erst nach über einem Monat wieder melde? Ganz einfach : Urlaub, Umzug, Ungeziefer! 


Wie schon im letzten Blogeintrag erwähnt, hatten wir vom 02.-17.April Ferien. Und diese waren ziemlich vollgestopft, jedoch versuche ich, mich mithilfe eines Spiels (10 Wörter – eine Geschichte) so kurz wie möglich zu fassen:

Urlaub I


Da für Lise während den gesamten Ferien ein Praktikum in Deutschland anstand, gingen Steffi und ich zu zweit in den Urlaub. Schon bei der Planung merkten wir, wie französisch wir auf einmal sind: dienstags fingen wir an, zu planen, freitags kam dann die Bestätigung, dass wir ein Dach über dem Kopf haben werden und am Samstagmorgen ging es dann auch schon via blablacar los.
Unser erstes Ziel war Roscoff, eine kleine Stadt in der Bretagne – natürlich am Meer. Dort schmissen wir unser Gepäck (großer Wanderrucksack + normaler Rucksack) ins Hotel und machten uns auf zum Strand. Den ganzen Tag verbrachten wir damit, die Umgebung zu erkundigen, sodass wir abends ins Bett fielen.

Wenn man dieser Brücke folgt...

...gelangt man zum Startpunkt der Fähre zur Île de Batz...
...und hat einen wunderschönen Ausblick auf Roscoff!


Auf unserer Erkundigungs-/Umherirrtour gelangten wir an diesen Strand, wo trotz der Kälte schon gebadet wurde!

Am nächsten Morgen ging es mit der Fähre auf zu Île de Batz, um die Insel zu umwandern. Dieser Ausflug endete aufgrund des schlechten Wetters allerdings frühzeitig in einer Crêperie ;)
Noch einmal übernachteten wir im Hotel, bevor es für uns Frühaufsteher (5h00) weiter an die Côte de Granit Rose. Unseren Airbnb-ler in Trébeurden tauften wir sofort in ChrischdoffbeschderMannFrankreichs um, da:
·         Er anbot, unser Chauffeur zu sein
·         Uns bei unseren Wanderungen beriet
·         Das Frühstück Nutella und Kaba enthielt
·         Unseren Wanderrucksack an unseren Zielort zu transportieren, damit wir die Wanderung mehr genießen können

Wuhuuu, endlich wieder mit der Fähre unterwegs!

Wir nähern uns der Île  de Batz...

...und wandern gleich los! Auf der Île de Batz gibt es sowohl landwirtschafliches Gebiet...

...als auch verlassene Strände.

Daaaaaa ist unser Ziel: Das Zentrum!

Mittig sieht man den Turm der Kirche Roscoffs.

"Wow, der Himmel klart auf, es wird bestimmt nicht regnen!" ...

Aussicht aus dem alten Leuchtturm der Insel - Landwirtschaftliche Flächen im Vordergrund; dahinter das Zentrum und der Hafen.

Somit verbrachten wir den Montag damit, uns in Trébeurden zu verirren und dienstags wanderten wir von Ploumanac’h nach Perros-Gueric, wo unser Rucksack bereits gelagert war. Da die Wanderung von Sonnenschein begleitet wurde, war der Ausblick auf die rosanen Felsen und das blaue Meer noch beeindruckender! Den restlichen Dienstag verbrachten wir völlig übermüdet am Strand, bevor wir zu unser nächsten Airbnb-lerin in St.Quay-Perros liefen. Dort angekommen mutierten wir dann zu gestörten Zombies, lachten über alles Mögliche und wollten nur noch ausschlafen.

Auf unserer Wanderung fühlen wir uns so verloren wie dieses Boot :D


"Aaaah, da hinten ist die Île Grande...oh ne, doch nicht!" - meine Orientierung...

Wuhuu, endlich am Strand von Trébeurden!

Das Wetter klart auf - der Hafen sieht noch schöner aus!

Marschiiiiera!

Wow, wer sind denn diese Models, die sich auf das Bild geschmuggelt haben? Eigentlich wollte ich nur die im Hintergrund liegende Spitze zeigen... ;)

Das konnten wir dann auch, da Anne-Sophie uns am Mittwoch nach Lannion, unserem letzten Ziel, fuhr. Nach einer kurzen Session „Schaufensterbummeln“ gingen Steffi und ich in ein Restaurant, das wir jedem empfehlen können: „Le Moulin vert“ und aßen, aßen, aßen. Mit vollen Mägen fuhren wir via blablacar zurück nach Rennes. Insgesamt sind wir jeden Tag ca. 10 km gelaufen, sodass es nicht verwunderlich war, dass unsere Füße schmerzten.


Nach diesem spannenden und spontanen Urlaub kann ich allen sowohl die Côte de Granit Rose als auch blablacar und airbnb von ganzem Herzen empfehlen. Es ist nicht nur günstiger, zu blablacaren und airbnben, sondern man lernt auch viele freundliche und hilfsbereite Menschen kennen!


Wichtig: Alle Bilder sind von Steffi !

Urlaub II


Meinen zweiten Urlaub verbrachte ich von Donnerstag bis Mittwoch Zuhause in Deutschland. Am Bahnhof erwartete mich Franzi (leider ohne Coco…), denn über das Wochenende hieß es Familienzeit (inkl. Spieleabend und Spaziergänge), die Mosers waren wieder vereint!

Doch natürlich verbrachte ich meinen Aufenthalt nicht nur im „Nest“ bei meiner Familie, sondern nutzte die Zeit auch, um mich mit Freunden zu treffen und…einem Abstecher zum Frisör (Mädels halt ;) ). Dadurch war ich relativ verplant, doch nichtsdestotrotz habe ich den Urlaub im schönen Schwabenländle genossen und brachte nach Frankreich ned nuar moin broiida schwäbischa Dialekgd, sondern auch Ellwanger Pralinen und Maultaschen mit. Doch der Schock, das Entsetzen, der verletzte Stolz…keins dieser Worte reicht aus, um mein Gefühl zu beschreiben, als Gildas seinen Freunden unser Leibgericht Maultaschen als „große Ravioli“ beschrieb…